Informationen
Sternenkindezentrum Bayern e.V.
Aktuelles
Hier werden wir Sie über aktuelle Nachrichten, Studien, Petitionen und Termine informieren.
110.000 km-Aktion
Unter dem Motto „110.000 km für 110.000 Sternenkinder“ wird auf die große Anzahl an betroffenen Familien aufmerksam gemacht. Das Ziel ist, gemeinsam 110.000 Kilometer zurückzulegen , welche symbolisch für die 110.000 Kinder stehen, die jedes Jahr in Deutschland nicht lebend zur Welt kommen oder kurz nach Geburt versterben.
Jeder ist herzlich eingeladen, an der Aktion 110.000 km für 110.000 Sternenkinder teilzunehmen, die vom 1.10.-15.10.2023 stattfindet. Mit dieser Aktion soll gezeigt werden, wie wichtig es ist, dass diese unsichtbaren Kinder und ihre Familien gesehen werden. Die Kilometer können durch Spazieren, Laufen, Radfahren, Schwimmen, per Rollstuhl und ähnliches gesammelt werden – ausgeschlossen sind motorisierte Fahrzeuge.
Auch das Sternenkinderzentrum Bayern beteiligt sich mit der Regionsstelle Nürnberg zu folgenden Termin:
Familienwanderung 110.000 km
15.10.2023 um 14 Uhr
Pegnitztal Ost, Treffpunkt am Parkplatz bei der Satzinger Mühle, Flußstr. 10 in Nürnberg
Strecke: 8 km Rundweg bis zum Hammerwerk und zurück, Rollstuhl- und Kinderwagentauglich
Strecke kann von den Teilnehmern/-innen auch abgekürzt werden
Münchner Sternenkind Netzwerk
Einladung zum Fachtag unseres Netzwerkpartners
7. Oktober 2023 um 9 bis 17 Uhr
Frühe Verluste in der Schwangerschaft – von der Erschütterung zur seelischen Gesundheit
LMU Klinikum Innenstadt, München
Andacht und gemeinsame Beisetzung
der im Klinikum der Sozialstiftung Bamberg geborenen Sternenkinder:
Freitag, 10. November 2023 um 12 Uhr
Städtischer Friedhof Bamberg, Hallstadter Straße
Trauerfeier und gemeinsame Beisetzung
der im REGIOMED Klinikverbund geborenen Sternenkinder jeweils am zweiten Freitag im März sowie am zweiten Freitag im Oktober:
Coburg: 15 Uhr (Friedhofshalle)
Hildburghausen: 15 Uhr (Friedhofshalle)
Lichtenfels: 15 Uhr (Friedhofshalle)
Sonneberg: 13 Uhr (Hauptfriedhof)
Sternenmamas Hof und Umgebung
Fachvorträge 2023
21. März: Fehlgeburten – Ursachen, Diagnostik und Therapien (Frau Prof. Dr. med. Ursula Froster)
05. Juni: Doula – Begleitung von der Schwangerschaft bis zum Wochenbett (Valeria Almarales)
10. Juli: das ostheopathische Kinderzentrum Filumi stellt sich vor (Georg Schöner und Markus Walberer)
10. Oktober: Der gute Abschied – Trauer um ein Sternenkind (Ingrid Haushofer und Ines Backmann)
im Cafè Mimi, Hof/Saale, Layritzstraße 26.
Anmeldungen unter sternenkinder-hof@web.de
Sternencafé 2023 – Nürnberg
11. Juli08. August12. September10. Oktober14. November12. Dezember
Jeweils um 19:00 Uhr in Nürnberg, Freiligrathstraße 1, Juhubelhaus
Sternencafé 2024 – Bamberg
Termine in Planung
Jeweils um 18.30 Uhr in Bamberg, Sodenstraße 14
Studien
Das Klinikum Nürnberg sucht Teilnehmerinnen für seine MALT!-Studie.
In dieser wird untersucht, wie eine Maltherapie die seelische Gesundheit von traumatisierten Frauen positiv beeinflussen kann.
Die MALT!-Studie
- richtet sich an Frauen im Alter von 18–50 Jahren, die in den letzten drei Monaten ein einschneidendes Lebensereignis erlebt haben, wie eine Fehl- oder Totgeburt, einen geplanten Schwangerschaftsabbruch oder einen Unfall.
- bietet den Teilnehmerinnen die Möglichkeit, an einer sog. Maltherapie teilzunehmen
- findet in einem klinisch-wissenschaftlichen Umfeld statt.
- wird von Ärzt*innen, Psycholog*innen und Kunsttherapeut*innen der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Nürnberg und der Paracelsus Medizinische Privatuniversität durchgeführt.
- wird durch die Staedtler Stiftung gefördert
- ist für Sie als Teilnehmerin selbstverständlich kostenfrei!
Studienleitung: Prof. Dr. med. Christiane Waller
Ärztliche Leitung der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
Die Maltherapie kann helfen, mit der aktuellen Lebenssituation besser umgehen zu können. Durch das Malen im Rahmen der Maltherapie gelingt es vielen Teilnehmerinnen, zu entspannen und abzuschalten. Malen unterstützt die Verarbeitung von Verlusten und traumatischen Situationen auf einer unbewussten Ebene.
Um an der Maltherapie teilnehmen zu können, benötigen Sie keinerlei Vorkenntnisse oder Talente! Sie müssen nicht einmal malen können. Maltherapie ist nicht wie eine Schulstunde, in der Sie eine Aufgabe bekommen und dann eine Note. Es ist auch kein Malkurs, in dem Sie eine Technik so gut wie möglich lernen und umsetzen.
In der Maltherapie tun Sie etwas für sich.
Bitte nehmen Sie ganz unverbindlich Kontakt auf. Gerne werden Ihre Fragen erläutert unter:
E-Mail: Malt-Projekt@klinikum-nuernberg.de
Weitere Informationen: https://www.klinikum-nuernberg.de/behandlung/seelische-gesundheit/psychosomatik-und-psychotherapie/studien/?sword_list%5B0%5D=MALT&no_cache=1
Studie der Universität der Bundeswehr München zur Betroffenheit von Männern bei Fehl- oder Totgeburt
Haben oder hatten Sie eine Partnerin, die ihr Baby in der Schwangerschaft innerhalb der letzten 12 Monate verloren hat?
Universität der Bundeswehr München sucht Teilnehmende für ein Online-Interview. Wir wollen herausfinden, wie Sie als betroffener Mann, dessen Partnerin einen Schwangerschaftsverlust erlitten hat, mit diesem Schicksalsschlag umgehen und wie sich dieser auf Ihr Leben und Ihre Partnerschaft auswirkt.
Einschlusskriterien:
- 18 – 50 Jahre alt
- Ihre Partnerin war betroffen von einer Fehl- oder Totgeburt oder hatte einen Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer Indikation innerhalb der letzten 12 Monate
- Zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsverlustes waren Sie (noch) in einer Beziehung mit der Partnerin
- Ihre Partnerin ist nicht erneut schwanger
Kontaktieren Sie uns für die Teilnahme per E-Mail unter Klinische.Psychologie@unibw.de, daraufhin wird ein Termin vereinbart für die Überprüfung der Einschlusskriterien. Sollten die Kriterien auf Sie zutreffen, vereinbaren wir einen Termin für das Online-Interview.
Ihre Angaben sind anonym und werden in anonymisierter Form für wissenschaftliche Zwecke verwendet, bei Bedarf unterstützen wir Sie gerne bei der Suche nach passenden Hilfsangeboten. Jederzeit können Sie ohne Angabe von Gründen Ihre Teilnahme beenden oder Ihre Einwilligung zurückziehen.
Sie erhalten für die Teilnahme eine Vergütung von 25 Euro und leisten eine wertvolle Unterstützung dieses Tabuthema in der Gesellschaft zu beleuchten.
Petitionen
Im Februar 2022 startete Natascha Sagorski aus Unterföhring ihre Petition mit folgendem Inhalt:
Wir fordern einen gestaffelten Mutterschutz für Frauen, die vor der 24. Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt erleiden.
Aktuell steht Frauen nach Fehlgeburten, also Geburten bei denen Babys keine Lebensmerkmale gezeigt haben, deren Gewicht weniger als 500 Gramm betrug, und die Geburt vor der 24. Schwangerschaftswoche erfolgte, kein Mutterschutz zu.
Auch der Änderungsvorschlag der neuen Bundesregierung, der die 20. Schwangerschaftswoche als Grenze vorsieht, ist unzureichend. All den Frauen, die bereits in der 19. Woche oder früher eine Fehlgeburt hatten, steht weiterhin kein Mutterschutz zu. Das bedeutet, dass Frauen, die wochen- und monatelang ihr Kind unter dem Herzen getragen haben, weiterhin kein Anrecht auf Mutterschutz haben.
Eine Krankschreibung der Frauen nach einer Fehlgeburt liegt damit alleine im Ermessen des betreuenden Arztes und erfolgt nicht automatisch, sondern oft nur auf Nachfrage und Bitten. Dieser Umstand stellt nicht selten eine zusätzliche Belastung für die oftmals traumatisierten Frauen dar. Auch das psychologische Element, dass eine Frau, die ihr ungeborenes Kind verliert, nicht als Mutter (der Mutterschutz zusteht) gewertet wird, spielt für viele Frauen eine große Rolle. Wir denken deswegen, dass ein Angebot des gestaffelten Mutterschutzes für Frauen nach Fehlgeburten ein großer Fortschritt wäre, der betroffenen Frauen Zeit, gibt das Erlebte zu verarbeiten und ihnen einen Schutz bietet, der ihnen zusteht.
Die Staffelung und Höhe des Mutterschutzes sollte von einer Expertenkommission erarbeitet werden. Der gestaffelte Mutterschutz sollte außerdem ein Schutzangebot des Staates sein und für die Frau nicht verpflichtend.
Begründung:
Laut Informationen des deutschen Bundestags erleidet jede dritte Frau vor der zwölften Woche eine Fehlgeburt (https://dserver.bundestag.de/btd/19/216/1921615.pdf), und auch zwischen der zwölften und der zwanzigsten Woche finden leider noch viele Fehlgeburten statt. Nur steht diesen Frauen aktuell kein einziger Tag Mutterschutz zu. Es ist wichtig, einen Raum für diese Frauen zu schaffen, innerhalb dessen sie das Geschehene realisieren und sich sammeln können. Auch Organisatorisches, wie Bestattungen, psychologische Hilfe oder Arztbesuche und Krankschreibungen über den Mutterschutz hinaus, kann in dieser Zeit umgesetzt werden.
Verlauf der Petition (und Quelle):
https://www.openpetition.de/petition/blog/gestaffelter-mutterschutz-nach-fehlgeburten#petition-main
Der Bundesverband Kindstod in Schwangerschaft und nach Geburt (BVKSG) hat eine Petition für die tatsächliche Erfassung von Fehlgeburten (Unsichtbare Kinder) gestartet.
Für eine erfolgreiche Petition werden natürlich Unterschriften benötigt! Wir alle hoffen das Unterschriftenziel zu erreichen, um die Situation von Familien, deren Kind während der Schwangerschaft verstirbt, zu verbessern:
Mutmachpreis für Natascha Sagorski
Die Unterföhringerin wurde am 12. Juni 2023 für ihre Gesetzesinitiative zum gestaffelten Mutterschutz nach Fehlgeburten ausgezeichnet.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Bundestag
Seit dem Zeichnungsende und dem Einreichen der Petition ist Vieles passiert: sie hat mittlerweile erfolgreich den Weg in den Familienausschuss gefunden, in dem sich laut Berichten alle (!) Fraktionen für den Gestaffelten Mutterschutz ausgesprochen haben
Das Statement der Initiatorin aus dem Fachgespräch im Bundestag kann hier nachgehört werden:
Natascha Sagorski (Instagram)
Und ein Bericht zur Anhörung hier gelesen:
ZDFheute
Landtag NRW
Der Landtag Nordrhein-Westfalen hat sich mit dem Gestaffelten Mutterschutz beschäftigt. Letzte Woche konnte Frau Sagorski dort als Sachverständige bei einer Anhörung sprechen und auch hier kam viel positives Feedback von den Abgeordneten.
Hier der Link zur Aufzeichnung: Landtag NRW
Bundesverfassungsgericht
Dort wurde Verfassungsbeschwerde gegen das aktuelle Mutterschutzgesetz eingelegt.
Quelle: openPetition